Über Fotografie

// Susan Sontag

Auszüge aus folgenden Kapiteln:
// In Platos Höhle
// Objekte der Melancholie
// Der Heroismus des Sehens
// Die Bilderwelt

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„Durch Fotografien wird die Welt zu einer 
Aneinanderreihung
beziehungsloser freischwebender Partikel […].“

Das fotografische Auge ist mittlerweile unersättlich geworden. Durch die Masse an Fotografien, die in den letzten Jahrzehnten entstanden ist, hat sich eine eigene „Ethik des Sehens“ 2 entwickelt. Die Möglichkeit und das Gefühl, alles in der Welt mit der Kamera einfangen zu können, führt zu der Ansicht, parallel auch alles im Gedächtnis abspeichern zu können. Die Kamera dient als Hilfsmittel, tatsächliche Erfahrungen in einer Fotografie abzubilden und festzuhalten. Das produzierte Standbild wird dadurch von einem Bild zum Objekt (der Erinnerung). Fotografien beschreibt Sontag als „Miniaturen der Realität“3, welche einen schmalen Ausschnitt von Raum und Zeit beinhalten. Texte hingegen lassen immer Interpretationsansätze offen. Fotos werden demnach zu Beweismitteln, da sie Situa-
tionen und Momente in ihrer Abbildung bestätigen und Dinge dadurch glaubwürdig machen. Denn das Ereignis hat somit tatsächlich in der Art und Weise stattgefunden. Auch wenn die Kamera Dinge verzerrt, so gleichen die Foto-
grafien ihrem Abbild. Sie sind eine Annäherung an die Wirklichkeit und machen Augenblicke realistisch nachvoll-
ziehbar. Ebenfalls ermöglichen sie eine Beziehung zur Vergangenheit, denn ihr dokumentarischer Charakter lässt die Spuren der Zeit nachvollziehbar und sichtbar machen. 

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Der Bogen und die Leier

// Octavio Paz

Auszüge aus folgenden Kapiteln:
// Einleitung – Dichtung und Gedicht 
// Das Gedicht – Die Sprache
// Das Gedicht – Der Rhythmus
// Das Gedicht – Vers und Prosa
// Das Gedicht – Das Bild
// Dichtung und Geschichte – Die Weihe des Augenblicks

Dichtung ist eine geistige Methode zur inneren Befreiung. Sie enthüllt die Welt, schafft aber auch eine andere. Sie ist gelenkt vom Unbewusstsein, von Gefühlen, Intuition und umgesteuertem Denken. Bilder, Farben, Rhythmen und Visionen formen Gedichte zu einer einzigartigen Komposition, welche Wörter, Zusammenhänge und Sinn in Bildern verwandelt. Daher gilt Dichtung als bedeutungsvolles Ausdrucksmittel. Mit ihr einher geht eine hohe Kommunikationsfähigkeit. 

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„Das Gedicht ist keine literarische Form,
sondern der Ort der Begegnung zwischen
der Dichtung und dem Menschen.“

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