Labyrinth von Chartres

Abenteuer Labyrinth
// Mystik aktuell

Ein Labyrinth zeichnet sich dadurch aus, dass es einen Weg hinein und wieder hinaus gibt. Die Mitte des Labyrinths bildet das Zentrum, das Ziel, auf das zugelaufen wird. Mit vielen Umwegen und Wendepunkten durch sich vielfach kreuzende Wege und Abzweigungen nähert man sich kontinuierlich der Mitte, distanziert sich aber wieder ebenso häufig. Der Weg ist nicht geradlinig. Dies kann durchaus verzweifelnd und niederschlagend sein. Wichtig sind hier das Weiterstreben und das Durchhaltevermögen nicht aufzugeben, Rückschläge hinzunehmen und den Weg mit dem Ziel vor Augen weiter zu bestreiten.

Nicht unbekannt ist der Spruch „der Weg ist das Ziel“. Hierzu zählt auch das Labyrinth, welches als Weg der Be-
sinnung, der Reflexion und des sich Auseinandersetzens mit sich selbst gilt. Die gewonnene Erkenntnis im Prozess der Selbstentdeckung nehmen wir mit uns und tragen sie in die Außenwelt. Der Weg zum eigenen Selbst ist nicht linear, eher im Gegenteil – wir laufen kreuz und quer. Ist man in der Mitte angelangt, so muss erneut ein Weg nach draußen gesucht werden. Erst dann ist der Prozess abgeschlossen.

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„Im Labyrinth verliert man sich nicht, im Labyrinth findet man sich.
[…] im Labyrinth begegnet man sich selbst.“

 

 

Labyrinth von Chartres

 

In der Nähe von Paris gelegen liegt das Labyrinth von Chartres, welches für seine Einzigartigkeit berühmt ist. Der Unterschied zum „klassischen“ Labyrinth ist hier, dass es sich um keinen Irrweg mit Unmengen an Wegmöglich-
keiten handelt. Es gibt nur einen einzigen Weg, welcher der längst mögliche ist und sich auf engstem Raum befindet. Der Weg ist eindeutig und führt ins Innere. Charakteristisch sind hier die vielen engen Windungen und Wirrungen.

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„Der Weg nach innen ist der Weg nach außen.“

 

Deutliche Parallelen sehe ich bei diesem Beispiel zu meiner Projektidee mit den Haikus und dem Fotografieren. Der Haiku dient als Weg, den man beschreiten muss, um sich besonnen einer neuen folgenden Situation zu öffnen – in meinem Fall dem Fotografieren.  Das Laufen durch das Labyrinth oder hier das Schreiben eines Haikus ist eine Methode der Reflexion des Moments. Nach Abschluss dieser Episode kann mit klarem Kopf und genügend Zeit nun der Fokus auf das Wesentliche gelegt werden. 

 

 

  1. https://mystikaktuell.wordpress.com/tag/chartres/
  2. https://mystikaktuell.wordpress.com/tag/chartres/