Lieber Stromschläge als Nichtstun

Experiment
// Timothy Wilson, University of Virginia, Juli 2014

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„Manchmal ist es eine Entspannung, sich einfach hinzusetzen und nichts zu tun. Seine Gedanken schweifen lassen und ein bisschen vor sich hin träumen. Doch, wer hätte gedacht, dass viele Menschen gerade dies schrecklich finden.“

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„Oftmals klagen wir darüber, dass wir zu viel zu tun haben. Nichtstun macht uns allerdings auch keinen Spaß.“

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„In dem ersten Experiment wurden 400 Studenten darum gebeten, sich 6 bis 15 Minuten in einen schlicht ein-
gerichteten Raum zu setzen. ‚Sitzen bleiben und nicht einschlafen‘, hieß es. Handys, Tablets, Stifte und Papier wurden vorher eingezogen. Die 400 Teilnehmer wurden zudem in zwei Gruppen geteilt. Während die eine Gruppe sich lediglich mit ihren Gedanken beschäftigen sollten, konnte die andere Gruppe sich zwischen 3 Szenarien entscheiden und dieses weiter ausbauen. Sie hatten die Möglichkeit sich zwischen folgendem zu entscheiden:
Sport treiben, an einem schönen Ort spazieren gehen oder in einem hochwertigen Restaurant zu speisen. Doch
das Ergebnis war immer das selbe. Selbst eine Uhr in manchen Räumen und eine zweite Versuchsreihe mit 60 Teilnehmer aus der Allgemeinbevölkerung lieferte kein anderes Bild. Die erzwungene Ruhe war öde. Auch bei dem Versuch, das Experiment so durchzuführen, dass Teilnehmer von Zuhause aus mitmachen konnten, empfand es
die Mehrheit der Versuchspersonen als unangenehm. Ein Drittel gab sogar zu, geschummelt zu haben.“

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„The researchers then decided to take the experiment a step further. For 15 minutes, the team left participants alone in a lab room in which they could push a button and shock themselves if they wanted to. The results were startling: Even though all participants had previously stated that they would pay money to avoid being shocked with electricity, 67% of men and 25% of women chose to inflict it on themselves rather than just sit there quietly and think, the team reports online today in Science.“

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„It was kind of like a severe static shock, it was not a huge jolt, but it was a little painful. […] They seem to want to shock themselves out of boredom, so to speak.“

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„Most reported they found it difficult to concentrate and that their minds wandered, though nothing was competing for their attention. On average the participants did not enjoy the experience. A similar result was found in further studies when the participants were allowed to spend time alone with their thoughts in their homes.“

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“I think [our] mind is built to engage in the world. So when we don’t give it anything to focus on, it’s kind of hard to know what to do.”

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„Although daydreaming is spontaneous and can be enjoyable, Wilson says the pressure to think on command – whether it’s being demanded by researchers, or while you’re waiting in line with nothing else to do – may be what’s difficult and unpleasant for so many.“

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„Die meisten Menschen sind mittlerweile daran gewöhnt ständig ein Smartphone oder ähnliches in der Hand zu halten oder permanent einer Beschäftigung nachzugehen. Den eigenen Gedanken Aufmerksam zu schenken oder Tagzuträumen wird als so belastend empfunden, dass sie sich lieber einen Stromschlag verpassen lassen.“

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„Research has shown that happiness is not only about experiencing pleasure. You need a sense of meaning and purpose – which you lack in these conditions. And when you have a task to do, you do have that sense – even if it’s
a simple task.“

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„Wilson and his team note that men tend to seek ’sensations‘ more than women, which may explain why 67 percent of men self-administered shocks to the 25 percent of women who did.“